Khumaritenwappen202
Khumariten206

Man neigt zwar mitunter dazu, vor lauter Peter Plot das Essen zu vergessen, aber letztendlich kommt man nicht darum herum...

Feuerstelle:
Wer keine Vollverpflegercon besucht, der muss als Jäger und Sammler sich um sein Essen selbst kümmern. Wer Campingerfahrung hat, der hat meist auch einen Gaskocher im Haus und kann sich natürlich darüber eine Büchse Ravioli heiss machen. Dem Ambiente ist es jedoch zuträglicher, Lagerfeuerromantik aufkommen zu lassen und über dem offenen Feuer sich passendere Mahlzeiten zuzubereiten. Bereits ab Euro 20,-- bekommt man im Baumarkt Schwenkgrills mit Feuerschale (wichtig!), Dreibein und Grillrost. Bei www.reenactors.de und anderen Anbietern aus dem Bereich Mittelalterreenactment bekommt man für den grösseren Geldbeutel, wenn man denn partout nicht mit einem Baumarktgrill leben kann, für eine Summe im meist dreistelligen Bereich einen geschmiedeten Dreibeingrill nach Wikingerfunden. Das ist natürlich sehr schön (auch ich habe sowas im Lager stehen), aber weiss Gott nicht notwendig. Das Gulasch schmeckt vom einen Grill wie vom andern gleich ;-) Feuerholz wird meist vom Veranstalter gestellt, denkt aber an Säge und Beil (ja, kostet leider auch Geld) oder kauft Euch lieber schon zugeschnittenes Kaminholz im Baumarkt. Je nach Saison kostet ein Sack zwischen Euro 3,-- und 10,-- Euro. Kleines Anmachholz bitte auch nicht vergessen, grosse Holzbunken brennen nicht von selbst. Auch Grillkohle für die Kochstelle stellt eine gute Alternative dar.

Kochen:
Zur Grundausstattung gehören mindestens ein Topf (möglichst mit Deckel), Kelle eine Pfanne und ein Teekessel. Das bekommt man in der Hauswarenabteilung, beim Outdoorversand oder von Omas Dachboden. Wer über dem offenen Feuer kocht, lebt mit viel Russ an seinen Töpfen. Entsprechend hart im Nehmen müssen die Stücke sein und Aluminium halte ich zum Beispiel für ebensowenig geeignet wie Edelstahl. Altmodisches Gusseisen und emaillierte 08/15-Töpfe sind genau das richtige. Der Deckel sorgt für eine einigermassen kurze Koch- und Garzeit. Lagertöpfe mit hohem Fassungsvermögen, wie sie bei www.lederkram.de angeboten werden, sind ideal bis auf den mangelnden Deckel. Entweder aus Holz einen selbst machen oder auf dem Flohmarkt nach einem passenden Stück suchen. Und natürlich ausrangierte Küchenmesser oder günstige Holzgriffmesser für das Schnippeln besorgen, ebenso einen Schneebesen. Mehr braucht es eigentlich nicht.

Wasser:
Wer keine Campingerfahrung hat stellt plötzlich erstaunt fest, dass es im Wald und auf der Zeltwiese erstaunlicherweise NICHT aus der Wand kommt. Hier hört das Ambiente meisst auf, denn nichts ist so praktisch wie ein 20l-Plastikkannister aus dem Outdoorbereich mit grossem Einfüllstutzen und Zapfhahn. Bei www.globetrotter.de bereits für knapp unter Euro 10,-- zu haben und unerlässlich, ebenso faltbare 5l-Kannister aus PVC (lebensmittelecht) zum morgendlichen Wasserschleppen.

Geschirr:
Müslischale, Holz- oder Tonbecher, Löffel und scharfes Messer...mehr braucht der LARPer eigentlich nicht. Sowas findet sich im eigenen Schrank oder auf dem Flohmarkt. Auf Mittelaltermärkten und den unter der Linkliste genannten Versender findet man dann noch verschieden Tonschalen, Krüge etc., die diese Erstausstattung komplettieren oder ersetzen. Zu den Preisen ist hier schwer etwas zu sagen, ein handgetöpferter Becher vom Mittelaltermarkt kann Euro 20 kosten oder man ergattert ein Kleinod für Euro 0,50 auf dem Flohmarkt. Holz- oder Tonteller sind zwar schon, aber nicht notwendig, wenn man eine Schale hat....im Mittelalter ersetzte oft die Brotscheibe den Teller, die Schale war eigentlich das Universalgeschirr.

Rezepte:
Diese Rubrik planen wir auf diesen Seiten noch, soviel aber vorab: plant keine punktgenau zuzubereitenden Essen, denn Peter Plot wird Euch das nicht erlauben! Kaum ein LARPer, der nicht genau weiss, dass dann “Alarm” gebrüllt wird, wenn er sich sein Essen holen möchte. Der Klassiker sind einfach Eintöpfe, egal in welcher Form, insbesondere wenn man sie auch mal 30 Minuten oder eine Stunde länger ziehen lassen kann. Was da reinkommt ist mehr oder weniger dem eigenen Geschmack überlassen. Ebenfalls gut ist am ersten Abend (wenn Peter Plot noch nicht aus dem Gebüsch späht) ein nettes Grillen, denn nach der Anfahrt ist das Fleisch noch frisch. Ihr habt schliesslich keinen Kühlschrank wie Ottonormalcamper. Wer auch am zweiten Abend gern Frischfleisch im Topf haben möchte, dem sei angeraten z.B. geschnittenes Gulaschfleisch in die Tiefkühltruhe zu packen und am Abfahrtstag in einer Kühltasche zur Con zu nehmen. Bis zum Abend des folgenden Tages bleibt es dann noch frisch und ihr müsst Euch um Lebensmittelvergiftungen keine Sorgen machen.
Neben besagten Eintöpfen mit Gemüse, Hartwurst oder Würstchen aus dem Glas, Kartoffeln, Nudeln und Reis ist Gulasch mit Nudeln ein Klassiker, da man auch da alles in einen Topf werfen kann. Neben diesen Hauptmahlzeiten besonders wichtig sind jedoch die Zwischenmahlzeiten. Wir schwören auf dünne Fladen, die man mit allem möglichen belegen und auch in den Wald mitnehmen kann. Also für Aufschnitt und Käse, Marmelade und Nusscreme sorgen. Obst wie Äpfel und Bananen, Kekse und Nüsse sollten auch allen ständig zur Verfügung stehen. LARPen macht hungrig!
Da LARPen auch durstig macht, nehmt viel Trinkwasser mit. Zwei Liter pro Mann und Tag sind bereits knapp bemessen und können an einem warmen Sommerwochenende zur Halbtagesration werden. Lieber zu viel als zu wenig Wasser mitnehmen! Löslicher Kaffee und Tee bringen einen morgens in Schwung. Was Ihr Euch für das gesellige abendliche Beisammensein mitbringt, bleibt wohl jedem selbst überlassen, Met ist jedoch der Klassiker. Aber hier gilt: wer sich die Kante gibt hat aus Sicherheitsgründen weder am Schwert noch im Wald noch etwas zu suchen!